Italien: Trentino – Badeparadiese Motorradtour


Italien: Trentino – Badeparadiese

Badespaß und Kurvenhatz

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Die letzten beiden Rundfahrten starten jeweils in der Hauptstadt des Trentino, im Herzen von Trento, einem idealen Ausgangspunkt für die Erkundung der Region. Und da uns diese Tour unter anderem zu den herrlichen Badeparadiesen rund um den Lago di Caldonazzo und Lago di Levico führt, lautet mein Tipp vorweg: Badehose, Bikini und Sonnencreme einpacken!

Trentos Quirligkeit als Start und Ziel

Trento ist eine erlebenswert quirlig-junge norditalienische Metropole. Das liegt nicht nur an den gut 15.000 Studenten der Stadt, es liegt wohl auch an der Tatsache, dass Trento 2007 immerhin zur Stadt mit der höchsten Lebensqualität in Italien gekürt wurde. Und reich an Sehenswürdigkeiten, wie dem Schloss Buonconsiglio, der Kirche Santa Maria Maggiore oder dem Domplatz mit der Kathedrale San Vigilio und herrlichen Palazzi im Zentrum, ist sie ebenso.

Doch diesen Genüssen sollten wir uns erst heute Abend widmen, jetzt huschen wir aus der Stadt hinaus Richtung Cognola und Civezzano. Dort bitte der Landstraße hinauf nach Torchio und Lona-Lases folgen, sie führt uns direkt zum ersten Highlight des Tages: den berühmten Pyramiden von Segonzano. Sie gehören zu den bekanntesten Naturerscheinungen Italiens, ja manche sagen sogar der ganzen Welt. Ihre Entstehung datiert zurück auf etwa 50.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung, als sich die heute noch bis zu 20 Meter hohen Erdpyramiden durch die Bewegungen der Gletscher und die anschließende Zersetzung der Bergwände bildeten. Jahrtausendelange Erosion formte schließlich diese imposanten Säulen mit ihrer eindrucksvollen Schönheit (die Zufahrt ist ausgeschildert).

Mit Aussicht auf Aussicht

Mit der Aussicht auf noch mehr prächtige Natur geht es anschließend durch winzige Ortschaften, wie Soyer und Brusago nach Varda, wo uns bereits die Ufer des Lago delle Piazze und Lago di Serraia zu einem kurzen Abstecher überreden wollen. Falls du heute keinen ausgiebigen Badestopp einplanst, gönne dir diese beiden Seen. Zeit genug dafür hast du. 

15 Spitzkehren und ungezählte Kurven später pendeln wir in Pergine Valsugana aus, einem der zentralen Orte im idyllischen Valsugana (siehe Extra-Tipp Tour 5). Der Anblick des beschaulichen Ortes an der Mündung des Fersen- in das Suganertal wird dominiert von dem imposanten Castello di Pergine, einem geschichtenreichen mittelalterlichen Schloss. Es thront hoch droben auf dem Tegazzo Hügel und kann besichtigt werden. Die Altstadt Pergines ist reich an historischer Bausubstanz, an Kunstdenkmälern, Renaissancebauten und Kirchen. Ebenso reich an Alternativen ist auch unser nächstes Etappenziel zu erreichen: Levico Terme. Gönne dir entweder die Piste über Assizzi, Vignola und Vetriolo mit satten 18 Kehren, die Landstraße direkt am Ufer des herrlichen Lago di Levico entlang oder aber das Westufer des Lago di Caldonazzo mit seiner Landstraße über San Cristoforo, Valcanover und Calceranica al Lago. Du hast die Wahl, jede Alternative ist ein Genuss für sich.

Apropos: Der an seiner tiefsten Stelle immerhin geheimnisvolle 50 Meter tiefe Lago di Caldonazzo ist nach dem Gardasee der zweitgrößte See der Provinz Trentino. Die schönsten Badestrände liegen rund um seine Hauptorte Calceranica al Lago und Caldonazzo, das Ostufer ist unbesiedelt. Und wundere dich nicht über Heerscharen von Kindern – 1953 urlaubten erstmals Kinder aus dem SOS-Kinderdorf Imst in Tirol am Westufer des Caldonazzo-Sees. Begeistert von dem See und seinem Klima wurde kurzerhand ein großes Seegrundstück erworben und darauf ein SOS-Kinderdorf errichtet.

Levico Terme hingegen besitzt auch in unseren Tagen noch den Hauch eines Promi-Badeortes der Belle-Epoque: Blühende Gärten und Alleen zieren die Straßen, ein gut besuchtes Kurhaus und Hotels im alten herrschaftlichen Stil längst vergangener Jahrhunderte prägen das Bild des sehenswerten Zentrums. Hier befinden sich auch die Thermalanlagen mit den für Italien einzigartigen Arsen-Eisenquellen sowie ein weitläufiger Park.

Italien: Trentino – Badeparadiese
Italien: Trentino – Badeparadiese

Tourenhighlight: die Kaiserjägerstraße

Etwas schwer zu finden ist der Einstieg in das nächste fahrerische Highlight unserer Tour – die Kaiserjägerstraße. Düse einfach strikt nach Süden aus Levico hinaus nach Quaere und folge dort dem Wegweiser Monte Rovere. Wenn dann die ersten Spitzkehren vor dir auftauchen, bist du richtig abgebogen.

Im Ersten Weltkrieg wurde die legendäre „Kaiserjägerstraße“/Strada dell’Alpini von den österreichischen Kaiserjägern angelegt und diente lange Zeit der Versorgung des damaligen Frontabschnitts auf der Hochebene von Lavarone. Heute ist die ehemalige Militärstraße im Großen und Ganzen zweispurig und durchgehend asphaltiert. Allerdings geht es in den Tunnelabschnitten im unteren Segment der Strecke äußerst eng und unübersichtlich zur Sache, zudem sollte eine Portion Schwindelfreiheit mitgebracht werden, da die Straßenränder zum Teil senkrecht abfallen. Dafür gibt es zur Belohnung eine atemberaubende Trassenführung mit fantastischer Aussicht auf den Levico- und Caldonazzo-See. Und oben an der Albergo Monte Rovere Gelegenheit für eine ausgiebige Verschnaufpause, bevor wir hinab nach Lavarone schwingen.

Doch halt: Für eine weitere Runde reichlichen Fachsimpelns empfiehlt sich auch unser Abstecher Nr. 1. Und wir können ganz nebenbei einen weiteren Pass unserem Lebens-Roadbook einverleiben.

Italien: Trentino – Badeparadiese

Fahrt durch die Geschichte

Südlich von Lavarone erhebt sich übrigens die bereits erwähnte legendäre Festung Werk Gschwent (Forte Belvedere Gschwent) aus dem Fels des Plateaus. Oder besser gesagt, das, was davon übrig blieb. Ein Stück europäische Geschichte zum Anfassen.

Werfen wir nun einen Blick auf eine hoch auflösende Straßenkarte, so könnte man beinahe verzweifeln: Jede der vom Örtchen Carbonare abzweigenden Landstraßen trägt einerseits das grüne Band besonderer landschaftlicher Schönheit, schwelgt andererseits aber auch in einer Orgie aus Kurven und Kehren. Und zwei Pässe in unterschiedlichen Richtungen erschweren die Wahl zusätzlich. Mein Tipp: Nach unserem Kurzabstecher Nr. 2 geht es für uns an diesem Tag weiter über den Passo della Fricca (1.110 Meter) hinunter in die Ebene von Caldonazzo.

Schade, dass der Scheitelpunkt des Passes in einem Tunnel liegt, er sei aber dennoch erwähnt. Auch als Ausweichroute für all diejenigen, denen die Kaiserjägerstraße noch zu schwierig erscheint, ist der „Fricca“ perfekt geeignet.

Jetzt breitet sich das gewaltige Etschtal im letzten Licht der Sonne vor uns aus. Durch horizontweite Weinberge und über fruchtbare Ebenen schwingen wir retour zum Ausgangspunkt Trento. Und dort sollten wir uns zum perfekten Ausklang dieses Tourentages unbedingt in der historischen Altstadt mit ihren unzähligen Palazzi, mit Cafés, Bars und Kneipen die Beine vertreten. Und anschließend dort einkehren, wo viele Italiener speisen. Dann triffst du bestimmt die richtige Wahl …

Rovereto

Rovereto: Sie ist nach Trento die zweitgrößte Stadt im Trentino und ruht im Herzen des Etschtales, nur wenige Kilometer von Trento entfernt Richtung Süden. Streife zu Fuß durch die sehenswerte Altstadt mit ihren Gassen und Palästen im venezianischen Stil. Erlebenswert ist auch die sprichwörtliche Heiterkeit und Lebensfreude der Einwohner, die schon die gesamte Familie Mozart begeisterte, die an Weihnachten 1769 von den Adligen der Stadt eingeladen worden war. In Rovereto musiziert der gerade einmal 13 Jahre alte Amadeus derart begnadet, dass ihm nach wenigen Stunden Aufenthalt bereits die ganze Stadt zu Füßen lag. Noch heute erinnert man sich allerorten in der Stadt an jenen Besuch, ja ihm zu Ehren wurde das „Internationale Mozart Festival“ von Rovereto geschaffen, das eben jene denkwürdige Atmosphäre widerspiegeln soll, die damals im 17. Jahrhundert in den Palästen der Stadt zu spüren war.
Weithin bekannt ist Rovereto auch als Zentrum moderner Kunst, das „MART Museo di Arte Moderna e Contemporanea“ ist inzwischen einer der wichtigsten Treffpunkte dieser Kunstrichtung.

Abstecher Nr. 1:

Passo di Vezzena, einem äußerst beliebten Bikertreff der Region auf gut 1.400 Metern Höhe.

Abstecher Nr. 2:

Passo del Sommo nahe San Sebastiane auf 1.345 Meter, sein Scheitelpunkt begeistert durch herrliche Panoramen.

Hinweis zum Kartenmaterial

Um die Nachfahrbarkeit unserer Tourenvorschläge zu gewährleisten, bieten die hier angebotenen gpx-Downloads eine hohe Wegpunktdichte und sind mit dieser Datenmenge nicht auf jedem Navisystem direkt darstellbar. Zur Bearbeitung kannst du diese gpx-Dateien in das für dein Navigationsgerät passende Routenprogramm importieren und dann in für das Gerät verdauliche Portionen aufteilen. Die endgültige Dateigröße ist dann abhängig vom Navi-Modell und der zugehörigen Software-Version. Solltest du keine Routensoftware besitzen, lässt sich diese Datei auch in den gängigen Online-Routensystemen bearbeiten. Diese bieten für nahezu alle Geräte auf dem Markt die passenden Konvertierungstools.

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