Italien: Trentino – Dolomiten-Legenden 2 Motorradtour


Italien: Trentino – Dolomiten-Legenden 2 Motorrad Tour

Dolomiten-Tour mit 159 Kehren auf 130 Kilometern

Wahrlich ungezĂ€hlte Kurven und 159 Kehren verteilt auf 130 Kilometern StreckenlĂ€nge und satte 5.600 Metern insgesamt an Höhendifferenz – juckt dir auch die Gashand beim Betrachten dieser Zahlenspiele? Dann lass uns ohne weiteres „Gelaber“ aufbrechen. NatĂŒrlich nochmals im hĂŒbschen DolomitenstĂ€dtchen Corvara, das wir diesmal allerdings nach Nordosten verlassen. Auf der Touristenmeile des Alta Badia schwingen wir einige Kilometer dahin. Das ist in diesem Fall allerdings nicht abwertend gemeint, denn viele der entlang unserer Strecke liegenden Hotels, Gasthöfe, Restaurants und CafĂ©s passen sich perfekt in die Landschaft und ihre Traditionen ein und lohnen einen abendlichen Boxenstopp. Im hĂŒbschen La Villa biegen wir sodann rechts ab nach San Cassiano, hinter dessen Ortsausgang bereits der Kurventanz hinauf zu unserem ersten Dolomitenpass dieses noch jungen Tages beginnt. Noch werfen die Gipfel rund um den Passo di Valparola selbst im Sommer lange Schatten hinunter in das Alta Badia, aber ein meistens strahlend blauer Morgenhimmel verspricht viele Tage im Jahr ungetrĂŒbten Genuss.

Italien: Trentino – Dolomiten-Legenden 2 Motorrad Tour
Italien: Trentino – Dolomiten-Legenden 2 Motorrad Tour

Mit dem Motorrad durchs Felsenlabyrinth

Kurz vor der Passhöhe liegen ein Gasthaus, sowie ein kleiner See, der Lago di Valparola und bieten eine Rastmöglichkeit mit herrlichen Ausblicken. Durch ein mĂ€chtiges Felsenlabyrinth fĂŒhrt die gut ausgebaute Straße anschließend ĂŒber die Passhöhe des Valparola, auf den ParkplĂ€tzen rechts und links campieren gerne Wohnmobilisten, um einen grandiosen Sonnenaufgang zu erleben. Die Passhöhe des Valparola auf gut 2.190 Metern ist unbewirtschaftet und vollkommen der Natur ĂŒberlassen. Tja und das war’s dann auch schon mit dem Passo di Valparola. SpĂ€testens jetzt wirst du verstehen, warum er – gleichwohl ein echter Pass – im großen Konzert der DolomitenpĂ€sse eine eher untergeordnete Rolle spielen muss. Doch nicht nur der VollstĂ€ndigkeit halber, sondern auch um ihn zu wĂŒrdigen, sollten wir ihn uns so oft wie möglich gönnen.

Pflichttermin in den Dolomiten

Und als Kontrastprogramm fĂŒr die allzu porentiefe Idylle des Valparola erwartet uns ja wenige Kurven weiter bereits der mit 2.117 Metern „deutlich“ kleinere, aber dennoch deutlich bekanntere Passo di Falzarego. Er gehört unzweifelhaft zu den berĂŒhmtesten DolomitenpĂ€ssen und mit immerhin 40 Kehren zwischen seinen Basisorten auch zu den anspruchsvollen. Doch bevor wir uns in einen Großteil dieser Kehren werfen, gilt es erst einmal, hier oben eine Kaffeepause einzulegen fĂŒr das obligatorische Passfoto mit Bike und Biker. Oder eine ausgiebige Einkehr in der bewirtschafteten PasshĂŒtte. Aber Vorsicht bitte: Der dort residierende Chow-Chow-Mischling ist zwar ungemein niedlich, aber ein waschechter Morgenmuffel. Ich empfehle körperliche Kontaktaufnahmen ausschließlich im Schutz von festen Mopedhandschuhen!

Der Passo di Falzarego wird vom Gipfel des Lagazuoi piccolo (2.762 Meter) ĂŒberragt, auf den eine Kabinenbahn fĂŒhrt. Wir flitzen der Sonne entgegen Richtung Cortina d’Ampezzo, dem berĂŒhmtesten Wintersportort der Dolomiten, dessen Zentrum allerdings alltĂ€glich im Verkehr erstickt.


Abstecher Nr. 1:
Gen SĂŒdosten zum Forcella Staulanza auf 1.766 Metern – gemĂŒtlich, kurvenreich und einfach genĂŒsslich.

Abstecher Nr. 2:
Die SĂŒdrampe des Passo di Falzarego (2.117 Meter) – 15 Spitzkehren waschechtes und ausgiebiges Kehrentraining.


Genussvolle Stau-Umfahrung

Mein Tipp fĂŒr die rechtzeitige Stau-Umfahrung wartet im Örtchen Pocol bereits in Sichtweite Cortinas auf uns. Dort zweigt sie rechts ab, die Kurvenpiste zum Passo Giau, einem streckenweise durchaus anspruchsvollen Bikerparadies mit sage und schreibe 55 Kehren, das bis heute immer noch als kleiner Geheimtipp gehandelt wird. Im Takt ungezĂ€hlter Kurven schunkeln wir zunĂ€chst durch lichten Mischwald und erst ganz allmĂ€hlich geht die Piste in eine satte Steigung ĂŒber. Weite Almgebiete und herrliche Ausblicke auf die umliegenden Zweieinhalbtausender gibt es gratis dazu. Auf der Passhöhe mit ihrer kleinen bewirtschafteten BerghĂŒtte vor imposanten Felsen bieten sich an klaren Tagen herrliche Rundumsichten zum Beispiel auf die Gletscherregionen der Marmolada oder die Sellagruppe. Im Norden schließen ĂŒbrigens die Gipfelwelten des Passo di Falzarego an und an manch stillen Tagen hier oben am Passo Giau meint man, das nahezu pausenlose Auspuffdröhnen am Falzarego hören zu können.

Beide Rampen des Giau – sowohl die von Cortina, als auch die von Selva in Cadore kommende – sind eine fahrerische Herausforderung, der sich Biker mindestens einmal in seinem Leben stellen sollte. Dabei ist die SĂŒdwestrampe hinunter nach Selva di Cadore deutlich kurven- und kehrenreicher und mit sattem GefĂ€lle geht es geschwind wie der Wind bergab in das charmante Bergdorf zu einem leckeren Cappuccino-Zwischenstopp. Zum Beispiel mitten im Ort in der Bar Lorenzini mit schönem Ausblick auf die naheliegende Applauskurve. Links ab geht es auf Wunsch zu unserem ersten Abstecher des Tages.

Frisch gestĂ€rkt huschen wir weiter nach Caprile und gönnen uns dann das westlich ĂŒber Saviner di Laste verlaufende SchrĂ€glagengemenge via Digonera und Pieve di Livinallogo Richtung Arabba. Kurz hinter Digonera liegt dann ein weiterer Abstecher, den wir uns unbedingt gönnen sollten.

In Arabba bleiben wir heute allerdings in der Spur, die uns nĂ€mlich ohne Umschweife hinauf zum Passo Pordoi fĂŒhrt. Das Pordoijoch zĂ€hlt mit dem Giau zu den grĂ¶ĂŸten fahrerischen Herausforderungen der gesamten Dolomiten, und das nicht nur aufgrund der rein physischen Anzahl seiner zu bewĂ€ltigenden Kehren und Kurven. Er ist mit insgesamt 2.240 Metern auch der zweithöchste asphaltierte Straßenpass Italiens und verbindet Arabba im Herzen der Dolomiten mit Canazei im bekannten Val di Fassa.

Gut 50 Kehren trĂ€gt allein der Pordoi zu unserem heutigen Tagespensum bei, da heißt es zu guter Letzt nochmals, alle KrĂ€fte und Konzentration zu mobilisieren. Dies umso mehr, als der Pordoi auch bei Wanderern und Bergsteigern Ă€ußerst beliebt ist, die vor allem in den Sommermonaten mit PKW und Wohnmobil zur Passhöhe tuckern. Da muss man fairerweise feststellen, dass die Chance, all diese fahrerische und landschaftliche Pracht einmal ganz fĂŒr uns allein zu haben, bei geschĂ€tzten 0 % liegt. Auf der Passhöhe selbst befinden sich eine Handvoll Hotels und Gasthöfe, die nach all der Kurvenhatz dem Biker gerne die notwendige StĂ€rkung bereitstellen. Auch der Passo Pordoi ist heutzutage Bestandteil der „Großen Dolomitenstraße“.

Ein Potpourri aus Kehren

Ist die Passhöhe geschafft, liegt das AlpenstĂ€dtchen Canazei bereits weit unten im Tal vor unserem Windshield. Kein Baum und kaum ein Strauch versperren uns die freie Sicht, denn das gesamte GelĂ€nde ist eines der wichtigsten Skigebiete Italiens und demzufolge bereits seit vielen Jahren „um Risiken“ – sprich BĂ€ume – bereinigt.

Ein herrliches Potpourri an Kehren begeistert wohl jeden Biker, bevor wir an einer EinmĂŒndung nach rechts hinauf zum ausgeschilderten Passo di Sella abzweigen. Hatte ich nicht anfĂ€nglich bereits versprochen, dass wir das Sellajoch noch besonders intensiv erfahren werden. Et voila – ein letztes Mal fĂŒr diese Tour erklimmen wir den berĂŒhmtesten aller DolomitenpĂ€sse, fĂŒttern die obligatorische Ziegenschar am Passschild mit den Resten unserer Tagesverpflegung und schwingen anschließend im Angesicht der SellatĂŒrme hinab ins Val Gardena. Kurz vor Selva in Val Gardena heißt es dann den Blinker rechts zu setzen und ĂŒber das Grödner Joch zu unserem morgendlichen Ausgangspunkt retour zu schwingen. NatĂŒrlich inklusive einer letzten satten Portion SchrĂ€glage, versteht sich.

Italien: Trentino – Dolomiten-Legenden 2 Motorrad Tour

Cortina d'Ampezzo

Cortina d'Ampezzo ist zweifelsohne der berĂŒhmteste und wohl auch mondĂ€nste Skiort Norditaliens mit gut 7.000 Einwohnern und einem Mehrfachen an Hotel- und GĂ€stebetten. Über die Schönheit des Ortes kann man sicherlich heftig streiten, vor allem, wenn man unvorbereitet aus den atemberaubenden Weiten der Dolomiten hinunter in den immer lauten, immer quirligen und wohl immer proppenvollen Ort schwingt. Dennoch lohnt sich so ein Bummel durch Jetset & Co. Die Multi-Kulti-AtmosphĂ€re, die attraktiven Shoppingmeilen (Platin-Kreditkarte nicht vergessen!) und die eleganten Restaurants sind eine Schau. Und Cortina hat immerhin gut 1.000 Jahre pralle Geschichte zu bieten, wenngleich der Charme vergangener Jahrhunderte an vielen Stellen heutzutage mĂ€chtig bröckelt. Cortina ist die unbestrittene „Königin der Dolomiten“, in der sogar einige weltbekannte Kinohits gedreht wurden, wie zum Beispiel „The Pink Panther“ mit David Niven und Peter Sellers oder die James Bond Episode „For Your Eyes Only“ mit Roger Moore.


Hinweis zum Kartenmaterial

Um die Nachfahrbarkeit unserer TourenvorschlĂ€ge zu gewĂ€hrleisten, bieten die hier angebotenen gpx-Downloads eine hohe Wegpunktdichte und sind mit dieser Datenmenge nicht auf jedem Navisystem direkt darstellbar. Zur Bearbeitung kannst du diese gpx-Dateien in das fĂŒr dein NavigationsgerĂ€t passende Routenprogramm importieren und dann in fĂŒr das GerĂ€t verdauliche Portionen aufteilen. Die endgĂŒltige DateigrĂ¶ĂŸe ist dann abhĂ€ngig vom Navi-Modell und der zugehörigen Software-Version. Solltest du keine Routensoftware besitzen, lĂ€sst sich diese Datei auch in den gĂ€ngigen Online-Routensystemen bearbeiten. Diese bieten fĂŒr nahezu alle GerĂ€te auf dem Markt die passenden Konvertierungstools.

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