Deutschland Motorradtour


Deutschland Motorrad Tour

Deutschland-Runde – Von der See zu den Alpen und wieder zurĂŒck

Deutschland als Reiseziel – lohnt sich das ĂŒberhaupt? Wird das nicht schnell langweilig? Nach unserer "Tour de Republik" können wir diese Frage ganz klar beantworten: Ja, es lohnt sich und langweilig wurde es nirgendwo. Schon der Ausgangspunkt, Deutschlands grĂ¶ĂŸte Insel RĂŒgen, ĂŒberrascht uns nicht nur mit großartiger Natur, sondern auch mit einigen wirklich netten Kurvenkombinationen. Die erste Etappe von der Ostsee zur Hauptstadt hat geradezu meditative QualitĂ€ten: die Weite und Ruhe der Uckermark, die alten Alleen und die malerischen Seen sind fĂŒr uns das perfekte Kontrastprogramm zu dem, was uns als nĂ€chstes erwartet: Kulturprogramm in Berlin und Potsdam.

Berlin

Ein Kaffee am Bikertreff SpinnerbrĂŒcke

Preußische Schlösser, das Brandenburger Tor, Kreuzberger SzenelĂ€den – alles schön und gut. Aber wer als Motorradfahrer wirklich was erleben will, muss auf einen Kaffee zur SpinnerbrĂŒcke. Der Name ist Programm. Wir bleiben ĂŒber Nacht und gewöhnen uns schnell an die oft zitierte Berliner Luft. An die vielen Baustellen in der immer noch rasant wachsenden Stadt gewöhnt man sich nicht so schnell. Offensichtlich hat man alles ArbeitsgerĂ€t vom nicht fertigstellbaren Flughafen abgezogen und in die Innenstadt gekarrt.

Am nĂ€chsten Morgen fĂŒhrt uns die Route zunĂ€chst parallel zur polnischen Grenze. Endlich wieder Ruhe. Die Straßen durch den Spreewald nach Cottbus und weiter nach Bautzen gehören uns fast alleine. Bevor wir die Sachsenmetropole Dresden erreichen, steuern wir noch die Burg Hohnstein an, die ihrem guten Ruf als Bikertreff voll und ganz gerecht wird.

Dresden, auch Elbflorenz genannt, ĂŒberrascht uns mit perfekten Voraussetzungen zum Sightseeing. Einmal das Bike geparkt, kann man von Semperoper bis Zwinger alle SehenswĂŒrdigkeiten zu Fuß erreichen. Feuchtfröhlich wird es am Abend, wo wir uns mit zwei guten Bekannten zum Kneipenbummel in der Dresdner Altstadt verabredet haben.

Zwischenstopp unserer Motorrad-Reise am Fichtelberg

Mit einem Zwischenstopp auf dem 1.214 Meter hohen Fichtelberg, unweit des Sachsenrings, touren wir am nĂ€chsten Tag durch das Erzgebirge. FahrvergnĂŒgen und Landschaft begeistern uns. Am Nachmittag erreichen wir das bayerische Oberfranken und durchqueren Fichtelgebirge (nicht verwechseln!) und Frankenwald. Mit Kulmbach erreichen wir die ungekrönte Bierhauptstadt Deutschlands. Die ÜberprĂŒfung dieses Rufes geht nicht ohne eine Übernachtung. Kulmbach besteht den Test und steht zumindest zur gigantischen Motorrad-Sternfahrt im April auf unserem Tourplan fĂŒr die neue Saison. Am nĂ€chsten Tag folgen wir wieder der Ostgrenze der Republik, vorbei an der Festspielstadt Bayreuth und durch den OberpfĂ€lzer Wald. Nein, da kommt der Ex-Bundeskanzler nicht her, der PfĂ€lzer Wald liegt mehrere hundert Kilometer westlich. Im weiter sĂŒdlich gelegenen Bayerischen Wald, am Treffpunkt Arbersee ist alles beim Alten, das heißt ohne einheimischen Dolmetscher geht nichts. Keine Angst, die Speisekarte ist in Hochdeutsch verfasst, verhungern muss keiner.

Fichtelberg

Nach berlinerisch, sĂ€chsisch, frĂ€nkisch und jetzt „boarisch“ haben wir in wenigen Tagen diverse Sprachzonen der Republik durchfahren. Beim Treml Franz – ordentlich, wie es sich in Bayern gehört, nennen wir den Nachnamen zuerst – parken wir unsere Maschinen am Abend in der Motorradgarage des Bikerhotel Spiegelau und kurz darauf serviert Mutter Treml regionale SpezialitĂ€ten in fester und flĂŒssiger Form.

Nach dieser Schlemmerei verlassen wir anderntags das grĂ¶ĂŸte zusammenhĂ€ngende Waldgebiet Bayerns und steuern Passau an. Dort, am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz, holen uns göttliche UnterstĂŒtzung im Stephansdom und erreichen nach herrlichen 150 Tourenkilometern das Bayerische Meer, den Chiemsee.

Man muss schon in die Orte wie Seebruck oder Prien hineinfahren, wenn man direkt ans Wasser will, welches ansonsten ziemlich umzĂ€unt ist und kaum Einblicke erlaubt. DafĂŒr können wir den Seeblick bei Weißwurst und alkoholfreiem Weizen genießen.

Wendemarke unserer Tour: die Zugspitze

Jenseits des Wassers erkennen wir schon die ersten Berge der Alpen. Wir nĂ€hern uns der Wendemarke unserer Tour an der Zugspitze. Bis dahin haben wir noch einige der schönsten Strecken dieser Rundreise vor uns. Und so bollern wir begeistert durch die deutschen Alpen, lassen Bad Tölz rechts liegen, genießen die legendĂ€re Kesselbergstrecke (Achtung: am Wochenende gesperrt!) und den smaragdfarbenen Walchensee und erreichen mit dem Barmsee, rund 10 Kilometer von Garmisch entfernt, unsere ÜbernachtungsstĂ€tte fĂŒrs Bergfest. NatĂŒrlich werfen wir vorher noch einen ausgiebigen Blick auf Deutschlands mit 2.962 Metern höchsten Gipfel. Beeindruckend, auch wenn es nicht ganz ein 3000er ist.

Man muss schon in die Orte wie Seebruck oder Prien hineinfahren, wenn man direkt ans Wasser will, welches ansonsten ziemlich umzĂ€unt ist und kaum Einblicke erlaubt. DafĂŒr können wir den Seeblick bei Weißwurst und alkoholfreiem Weizen genießen.

Mit dem AltmĂŒhltal sind die Kurven wieder da. Und im FrĂ€nkischen Seenland arbeitet man gerade an einer Motorradkarte fĂŒr die Region, die sich bestens fĂŒr genĂŒssliches Cruisen eignet.

Zugspitze

Alpine Attribute in der Röhn

Weiter nördlich wird es jetzt wieder wesentlich kurviger und in der Rhön kann dann so manche Straße mit alpinen Attributen ĂŒberzeugen. Im BiosphĂ€renreservat steht Umweltschutz und Nachhaltigkeit ganz oben auf der PrioritĂ€tenliste. Dass sich dies mit Motorrad fahren nicht beißen muss, beweist Matthias im zertifizierten Biohotel Sturm, das gleichzeitig zu den beliebtesten Motorradhotels in Deutschland gehört. Wir quartieren uns fĂŒr eine Nacht ein, verzehren regionale Produkte aus ökologischem Anbau und sind nicht zuletzt von den intensiven Geschmackserlebnissen begeistert.

Über Hessens höchste Erhebung, die Wasserkuppe, fĂŒhrt uns unser Weg in den Vogelsberg. Auf Europas grĂ¶ĂŸtem erloschenen Vulkan lassen wir die Bikes fliegen und genießen eine der schönsten Mittelgebirgsregionen Deutschlands. Wer einmal hier war, bleibt begeisterter Vulkanier. SpĂ€testens beim jĂ€hrlichen Schottenring-Classic-Grand-Prix kann man sich der Faszination dieser Gegend nicht mehr entziehen. „Zu Gast bei Freunden“ heißt es rund 100 Kilometer Mittelgebirgskurvenspaß spĂ€ter im Ederbergland, wo mit dem kleinen Örtchen Dodenau eine wahre Bikerhochburg wartet. Hier nĂ€chtigen Jahr fĂŒr Jahr viele Tausend Motorradfahrer. Der Bikertreff Arnold und das Hotel Sassor haben dafĂŒr jahrelang gearbeitet. Tolle Veranstaltungen, hervorragender Service, AusstellungsprĂ€senz und vor allem Verbundenheit mit den GĂ€sten sind die Erfolgsfaktoren. Es ist schön festzustellen, dass der Motorradfahrer die Ehrlichkeit einer Leistung anerkennt und nicht zuletzt durch Weiterempfehlung wirkliches Engagement unterstĂŒtzt.

Ederbergland
MĂŒnchen
Hamburg
Weserbergland

Durch die LĂŒneburger Heide nach Hamburg

So bricht dann der letzte Tag unserer Deutschlandexpedition an, der uns durch die LĂŒneburger Heide nach Hamburg fĂŒhrt. Wer sich zwischen Braunschweig und Hamburg von den großen Hauptstraßen fernhĂ€lt, wird mit einsamen StrĂ€ĂŸchen durch WĂ€lder und Felder belohnt, nur gelegentlich unterbrochen von malerischen Heidedörfern.

Am Hamburger Hafen endet schließlich unsere große Deutschlandtour. Wir haben viel gesehen in den letzten Tagen, wĂ€ren auch oftmals gerne lĂ€nger geblieben, auch um die regionalen Tourenhighlights voll auszukosten. DafĂŒr empfehlen wir die Anschlusstouren auf der Internetseite www.louis.de/tourentipps.

Uns ist vollkommen klar, dass diese Deutschlandtour nur eine Variante einer Heimatrunde darstellt und sich auf die östliche Seite konzentrierte. Uns hat es so viel Spaß gemacht, dass wir bereits das GegenstĂŒck auf der Westseite planen. Dann geht es unter anderem durch den Schwarzwald, die Eifel und den Westerwald. Wir hoffen, du bist genauso gespannt wie wir.

Text: Klaus Hinterschuster
Fotos: Patric Birnbreier / Peter Wahl

MSD

Weiteres Tourenmaterial

Hinweis zum Kartenmaterial

Um die Nachfahrbarkeit unserer TourenvorschlĂ€ge zu gewĂ€hrleisten, bieten die hier angebotenen gpx-Downloads eine hohe Wegpunktdichte und sind mit dieser Datenmenge nicht auf jedem Navisystem direkt darstellbar. Zur Bearbeitung kannst du diese gpx-Dateien in das fĂŒr dein NavigationsgerĂ€t passende Routenprogramm importieren und dann in fĂŒr das GerĂ€t verdauliche Portionen aufteilen. Die endgĂŒltige DateigrĂ¶ĂŸe ist dann abhĂ€ngig vom Navi-Modell und der zugehörigen Software-Version. Solltest du keine Routensoftware besitzen, lĂ€sst sich diese Datei auch in den gĂ€ngigen Online-Routensystemen bearbeiten. Diese bieten fĂŒr nahezu alle GerĂ€te auf dem Markt die passenden Konvertierungstools.

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