Sicherheitshinweise zu RĂŒckenprotektoren

Allgemeines
Die vorliegenden Protektoren erfĂŒllen die Grundanforderungen an Sicherheit und Gesundheit der PSA-Verordnung (EU) 2016/425. Die KonformitĂ€t mit den Anforderungen dieser Verordnung wurde anhand einer EG-BaumusterprĂŒfung durch ein notifiziertes PrĂŒfinstitut nachgewiesen. Eine Liste der PrĂŒfinstitute findest du am Ende dieser Seite.
Die folgende Kennzeichnung ist an allen RĂŒckenprotektoren fĂŒr Motorradfahrer im StraĂenverkehr (im Folgenden Protektoren genannt) angebracht und enthĂ€lt die beschriebenen Informationen:

Beispiel
- Warenzeichen des Inverkehrbringers
- Interne Verifizierungsnummer
- Hinweis auf Informationsmaterial
- GröĂenangabe des RĂŒckenschutzes mit dem Taille-Schulter-Abstand, um die korrekte GröĂe des Protektors zu wĂ€hlen
- Angabe der Leistungsstufe
- Technische Bezugsnorm
- zusÀtzliche/optionale Leistungsangabe bei hohen bzw. niedrigen Temperaturen (T+/T-)
- Art des RĂŒckenschutzes FB fĂŒr "full back" Protektor fĂŒr den gesamten RĂŒcken
- Spezifisches Symbol zur Kennzeichnung des Einsatzes des Protektors im Motorradsport.
- KonformitÀtseklÀrung des Herstellers hinsichtlich der Verordnung (EU) 2016/425
Die KonformitÀt mit dem Baumuster wird auf Grundlage interner Fertigungskontrolle gewÀhrleistet. Die EU-KonformitÀtserklÀrung ist online unter www.louis.de direkt beim Produkt zu finden.
Wichtiger Hinweis: Wir empfehlen die Kennzeichnung am Produkt zu lassen, um die KonformitĂ€t mit der gĂŒltigen europĂ€ischen Verordnung nachweisen zu können.
Der RĂŒckenprotektor dient als Aufprallschutz und wurde fĂŒr den Bereich des Motorradsports entwickelt. Das Produkt ist als persönliche SchutzausrĂŒstung (PSA) zu verstehen, da es zum bestmöglichen (wenngleich begrenzten) Schutz vor Sturzverletzungen entwickelt und produziert wurde.
Die PrĂŒfung der Protektoren erfolgte gemÀà des Technischen Standards EN 1621-2:2014. Bei dieser PrĂŒfung trifft ein stabförmiger Fallkörper mit einer kinetischen Energie von 50+/-1,5J senkrecht auf den Protektor auf. Gemessen wird die Restkraft, die auf der Unterseite/dem Amboss, auf dem der Protektor liegt, ankommt.
FĂŒr RĂŒckenprotektoren gibt es lt. EN 1621-2:2014 zwei Leistungsstufen. Die Anforderungen an die Restkraftwerte der beiden Leistungsstufen sind wie folgt.
Restkraftwerte:
Leistungsstufen | Mittelwert Restkraft | Einzelner Schlag Restkraft |
Stufe 1 | <= 18kN | <= 24kN |
Stufe 2 | <= 9kN | <= 12 kN |

a) Protektor fĂŒr den gesamten RĂŒckenbereich; b) Protektor fĂŒr den mittleren RĂŒckenbereich; c) Protektor fĂŒr den unteren RĂŒckenbereich;
Lage und Ăbersicht der Schutz-Zonen
Motorrad-RĂŒckenprotektoren mĂŒssen eine Mindest-Schutzzone aufweisen und sind in drei verschiedenen Varianten erhĂ€ltlich:
FB â Protektor fĂŒr den gesamten RĂŒckenbereich
CB â Protektor fĂŒr den mittleren RĂŒckenbereich
LB â Protektor fĂŒr den unteren RĂŒckenbereich
Die MindestmaĂe der Schutz-Zonen gemÀà EN 1621-2:2014 sind wie folgt definiert:
A = Taille-Schulter-Abstand des Anwenders x 0.72
B = Taille-Schulter-Abstand des Anwenders x 0.29
C = Taille-Schulter-Abstand des Anwenders x 0.44
D = Taille-Schulter-Abstand des Anwenders x 0.29
E = Taille-Schulter-Abstand des Anwenders x 0.32
F = Taille-Schulter-Abstand des Anwenders x 0.25
Sicherheit

Um die richtige GröĂe wĂ€hlen zu können, messe bitte deine RĂŒckenlĂ€nge (Taille-Schulter-Abstand) wie folgt aus:
â1â - Messe am RĂŒcken den Abstand vom höchsten Punkt der Schulter bis zum Taillenumfang (2). Der Taillenumfang wird oberhalb des höchsten Punktes der DarmbeinkĂ€mme gemessen. Den richtigen Abstand von den DarmbeinkĂ€mmen hĂ€ngt von deiner KörpergröĂe ab und ist in der folgenden Tabelle angegeben.
Körperhöhe (m) | 1,56 | 1,60 | 1,64 | 1,68 | 1,72 | 1,78 | 1,82 | 1,88 | 1,92 | 1,96 |
Abstand ĂŒber dem Darmbeinkamm (mm) | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 50 | 51 | 53 | 54 | 55 |
WĂ€hle nun die RĂŒckenprotektorgröĂe aus, die deiner RĂŒckenlĂ€nge (Taille-Schulter-Abstand) entspricht. Vor dem Kauf empfehlen wir dir immer eine Anprobe.
Die aufgefĂŒhrten Hinweise zum sachgemĂ€Ăen Gebrauch des RĂŒckenprotektors mĂŒssen unbedingt befolgt werden.
Der Protektor muss symmetrisch und zentral auf dem RĂŒcken fixiert sein, damit eine korrekte Schutzfunktion erzielt wird. Stelle sicher, dass der Protektor alle Stellen bedeckt, die er schĂŒtzen soll. Ist der Protektor Teil der Bekleidung oder wird er mittels ReiĂverschlĂŒssen, Taschen oder NĂ€hten kombiniert, ist eine korrekte Wahl der KleidergröĂe fĂŒr die Schutzfunktion entscheidend.
Der Protektor sowie die Bekleidung, in die der Protektor integriert wird, muss bequem aber enganliegend an den Körper angezogen werden. Am Besten prĂŒft man den Sitz des Protektors und der Bekleidung auf dem Motorrad. Der Protektor und die Bekleidung sollten enganliegend sitzen, aber an keiner Stelle des Körpers einen unangenehmen Druck verursachen
Bei eigenen Protektoren-Befestigungssystemen muss die Schutzvorrichtung exakt an das zu schĂŒtzende Körperteil angepasst werden. FĂŒr diese MaĂnahmen sind entsprechende Fixierungshilfen vorhanden. Wird der Protektor unterhalb der Kleidung getragen, erzielt man eine optimale Anpassung. Vorhandene Befestigungssysteme (Gurte, GĂŒrtel oder GummibĂ€nder) mĂŒssen ausreichend festgezogen werden, ohne dabei den Fahrkomfort zu behindern.
Werden KlettverschlĂŒsse verwendet, ist vor Benutzung eine FunktionsprĂŒfung erforderlich, weil Abnutzung oder Verschmutzung eine mangelhafte Verschlussfunktion verursachen könnten.
Vermeide einen zu groĂen Protektor zu kaufen, da es zu Ăberschneidungen mit dem Helm kommen kann, was die Bewegungsfreiheit des Kopfes einschrĂ€nken könnte.
Der RĂŒckenprotektor ist ausschlieĂlich auf den Einsatz fĂŒr den Motorradsport beschrĂ€nkt.
RĂŒckenprotektoren fĂŒr Motorradfahrer können Schutz gegen eine direkte Schlagwirkung bieten, die durch einen Sturz oder den Aufprall auf ein Hindernis auftreten kann. Der RĂŒckenprotektor absorbiert zu einem gewissen AusmaĂ die Aufprallenergie am RĂŒcken im Falle eines Unfalls und vermindert dadurch das Verletzungsrisiko im Bereich der WirbelsĂ€ule.
Dennoch können Verletzungen nicht vollstÀndig ausgeschlossen werden.
RĂŒckenprotektoren garantieren keinen Schutz vor Torsionsverletzungen oder Verletzungen aufgrund extremer Bewegung. Des Weiteren können sie nicht 100 %ig verhindern, dass es zu Frakturen oder Verstauchungen in den Bereichen von Hals-, Brust-, LendenwirbelsĂ€ule und den Rippen kommen kann.
Wichtiger Hinweis: Keine entsprechende Vorrichtung kann unbegrenzten Schutz gegen die Risiken eines Sturzes oder Aufpralls bieten. Kein RĂŒckenprotektor kann Verletzungen am RĂŒcken und der WirbelsĂ€ule vollkommen ausschlieĂen.
Um die gröĂtmögliche Schutzfunktion zu erlangen, empfehlen wir weitere SchutzausrĂŒstung fĂŒr alle anderen Körperteile zu tragen. Motorradfahren ist grundsĂ€tzlich eine gefĂ€hrliche AktivitĂ€t und die Verwendung dieser AusrĂŒstung kann Verletzung oder Tod nicht verhindern.
Sachgerechte Nutzung
Folgende Hinweise sind unbedingt zu beachten, denn nur dadurch kann die ursprĂŒngliche Schutzleistung des Protektors gewĂ€hrleistet werden:
- Verwende zur Reinigung niemals Lösungsmittel oder andere aggressive Substanzen.
- Eine Verunreinigung mit nicht zulĂ€ssigen Substanzen oder eine nicht ordnungsgemĂ€Ăe Pflege kann die Eigenschaften erheblich beeintrĂ€chtigen und die Schutzleistung des Protektors verringern.
- Der Protektor darf nicht gefĂ€rbt oder mit Aufklebern beklebt werden. Ănderungen an dem Produkt, so gering sie auch scheinen mögen, sind untersagt.
- SchĂŒtze den Protektor vor direkter Sonneneinstrahlung. Der Protektor darf weder zu hohen, noch zu geringen Temperaturen ausgesetzt werden.
- Auch ĂŒbertriebenes Verdrehen und/oder Biegen stellen eine unsachgemĂ€Ăe Behandlung dar, weil das Produkt fĂŒr solche Belastungen nicht entwickelt wurde. Solch eine unsachgemĂ€Ăe Behandlung kann zur BeeintrĂ€chtigung der Schutzwirkung, im schlimmsten Fall sogar dem Verlust der Schutzeigenschaften fĂŒhren.
- Bei unsachgemĂ€Ăer Behandlung weist die Detlev Louis Motorrad-Vertriebsgesellschaft mbH (Schweiz: Detlev Louis AG) Regress- oder ReparaturansprĂŒche zurĂŒck.
- Vor jeder Anwendung sollte der Protektor auf Löcher, Risse o.À. untersucht werden.
- Wenn du eine BeschÀdigung des Protektors feststellst (sichtbare BeschÀdigungen wie Löcher oder Verschmutzungen), musst du ihn ersetzen.
- Wenn der Protektor oder Teile davon erste VerschleiĂerscheinungen aufweisen, ersetze ihn umgehend.
Nach einem Sturz und/oder Aufprall
Nach einem Sturz oder Aufprall ist die Schutzfunktion des Protektors nicht mehr gewÀhrleistet. Es wird grundsÀtzlich eine Neuanschaffung empfohlen, da aufgrund des Sturzes oder Aufpralls nicht sichtbare Haarrisse im Material des Protektors vorhanden sein können.
Wir empfehlen den Protektor nach 5 Jahren intensiven Gebrauchs zu ersetzen. GrundsĂ€tzlich muss diese PSA (Persönliche SchutzausrĂŒstung) 8 Jahre nach Herstelldatum ersetzt werden, auch wenn sie nicht beschĂ€digt wurde. Es können BeschĂ€digungen vorliegen, die nicht immer durch eine einfache SichtprĂŒfung festzustellen sind.

Hinweise zum Herstellungsdatum findest du auf der RĂŒckseite deines Protektors:
- Herstellungsdatum
- Produzenten- / Ordernummer
- Herstellungsland
- Artikelnummer
Das Produkt muss an einem trockenen und gut belĂŒfteten Ort gelagert werden. Setze es nicht dem Sonnenlicht oder direkter WĂ€rmestrahlung aus.
Der Protektor ist unbedingt vor StöĂen und dem aufliegenden Gewicht anderer GegenstĂ€nde zu schĂŒtzen. Bei der Lagerung ist zu beachten, dass das Eigengewicht nicht nur punktuell aufliegt. Wurde der Protektor gebraucht, muss man ihn bei Raumtemperatur an der Luft trocknen lassen. Föhne o. Ă€. dĂŒrfen nicht verwendet werden, auch das direkte Auflegen auf einem Heizkörper kann schĂ€dlich sein.
Lasse den Protektor beim Transport nicht fĂŒr lĂ€ngere Zeit in einem geschlossenen Fahrzeug liegen und setze ihn keinen sehr hohen oder sehr niedrigen Temperaturen aus. Stelle sicher, dass sich der Protektor beim Transport nicht unter schweren GegenstĂ€nden befinden.
Nicht mehr einsatzfĂ€hige Protektoren mĂŒssen, sofern nicht anders gekennzeichnet, den geltenden Umweltbestimmungen entsprechend entsorgt werden.
Unsere RĂŒckenprotektoren wurden mit ausgesuchten Materialien produziert, die nach heutigem Wissensstand fĂŒr den Menschen als ungefĂ€hrlich eingestuft werden. Vorhandenen Schmutz lediglich mit einem feuchten Lappen entfernen. Nicht waschen oder chemisch reinigen. Bitte benutze keine Lösungsmittel oder andere chemische Substanzen.
Liste der notifizierten Stellen
PrĂŒfinstitut | Notifizierungsnummer |
DGUV Test-, PrĂŒf- und Zertifizierungsstelle Fachbereich Persönliche SchutzausrĂŒstung Zwengenberger StraĂe 68 42781 Haan Deutschland | 0299 |
RICOTEST Via Tione, 9 37010 - Pastrengo (VR) Italien | 0498 |
Weitere Themen
Gebrauchsanleitung fĂŒr RĂŒckenprotektoren fĂŒr nicht-professionelle Motorradfahrer
Bitte lese die vorliegende Gebrauchsanleitung des RĂŒckenprotektors fĂŒr Motorradfahrer im StraĂenverkehr vor der Nutzung sorgfĂ€ltig durch, beachte die genannten Hinweise und bewahre diese Anleitung bis zum Nutzungsende der Bekleidung auf.
Kontakt
Bei Fragen zum Produkt und/oder dieser Anleitung kontaktiere vor dem ersten Gebrauch des Produktes unser Servicecenter unter der E-Mail: service@louis.de. Wir helfen dir schnell weiter. So gewÀhrleisten wir gemeinsam, dass das Produkt korrekt benutzt wird.